“Hast du dich schonmal gefragt, ob die Sorge um deine eigenen Bedürfnisse etwas Radikales haben kann? Ja sogar ein wichtiger Beitrag zu einem fürsorglichen gesellschaftlichen Zusammenleben?”
Mit diesen Fragen sind wir in unserem künstlerischen Rechercheprojekt losgezogen und haben Selfcare Expert*innen gefragt, sind durch Drogeriemärkte und die Feeds sozialer Medien flaniert, haben mit aktivistischen Initiativen und Selbsthilfegruppen diskutiert und mit unseren Freund*innen gequatscht. Dabei interessierten uns besonders die Ambivalenzen von Selbstfürsorge zwischen reiner Überlebensstrategie, Konsumapell und radikal politischem Anspruch. Künstlerisch bewegen wir uns an der Schnittstelle von performativer Klangkunst und feministischer Stadtforschung. In der ada kantine in Frankfurt/Main konnten wir mit Hörstationen den ersten Teil der Recherche erproben, in einem zweiten Teil entwickelte sich aus dem Material ein Audio-Walk.
In dem performativen Audio-Walk „kollektive Selbstfürsorge“ laden wir im Gehen und Hören Mitmachende dazu ein, diese Ambivalenzen von Selbstfürsorge für sich selbst neu auszuloten. Und zwar jede*r für sich und gleichzeitig im Kontakt mit einer kleinen Bezugsgruppe von drei Personen, die im Gehen erst entsteht.
Auf der interaktiven Website sammeln wir die Stimmen der Teilnehmenden und Interessierten, um das Archiv weiter wachsen zu lassen und multiperspektivisch über das Thema nachzudenken.
In Zusammenarbeit mit Jana Bleckmann, Marie Deiss und Susanne Hübl
Format: Künstlerische Recherche/ Audio-Walk
Aufführung: Offenes Literaturhaus Köln
Fotos: Teilnehmer*innen des Audio-Walks